Judith Zander, geboren am 13.11.1980 in Anklam, Vorpommern, studierte Germanistik, Anglistik sowie Geschichte in Greifswald, gefolgt von einem Studium am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig (2002–2006), welches sie mit einer Arbeit im Fach Lyrik abschloss. Noch vor ihrem literarischen Debüt mit dem Roman „Dinge, die wir heute sagten“ (2010) wurde Zander mit Stipendien und Preisen ausgezeichnet. Sie verfasst Lyrik, Prosa und essayistische Arbeiten, darüber hinaus tritt sie als Übersetzerin aus dem Englischen (u.a. Sylvia Plath und Maya Angelou) in Erscheinung. Judith Zander lebt in Jüterbog.
* 13. November 1980
von Mario Huber
Essay
Das literarische Schaffen von Judith Zander lässt sich, folgt man gängigen Gattungsvorstellungen, als Prosa, Lyrik und Essay bezeichnen. Hinter dieser sortierenden Vorstellung zeigen sich aber schnell viele Verbindungslinien zwischen den Werken. So stehen immer wieder die Themenkomplexe Erinnerung, Identität, Bewusstseinsbildung, Randständigkeit und Herkunft im Zentrum der Texte. Gerade Letzteres geht oft mit einer bewusst wertfreien Beschreibung der Nachwendezeit in der Provinz der ‚neuen Bundesländer‘ einher, wobei die gelebte Biografie der Autorin in fiktionalisierter Form auf unterschiedliche Weise in die Texte Einzug findet. Verarbeitet werden die erwähnten Themen mit englischen und plattdeutschen Einsprengseln, wobei an den Texten einerseits ein vielfach ausgeprägter Formwille zu erkennen ist, andererseits aber oft (Sprach-)Material ...